Berlin(er)isch

Dialekt? Metrolekt - Urbanolekt - Regiolekt - Jargon Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Die berühmt-berüchtigte Berliner Schnauze ("Schnauze mit Herz").
"In Berlin „lebt … ein so verwegener Menschenschlag beisammen, daß man mit der Delikatesse nicht weit reicht, sondern daß man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muß, um sich über Wasser zu halten.“ – Johann Wolfgang von Goethe im Gespräch mit Eckermann, 4.12.1823 Was genau versteht man unter Berliner Schnauze? Mal etwas genauer hingeschaut: Berliner Schnauze: Berliner Dialekt, der gar keiner ist. Zwar liegt Berlin im mitteldeutschen Dialektgebiet, aber gesprochen wird hier trotzdem kein „Dialekt“. Zudem vermeiden viele Sprechenden den „Dialekt“, da diesem das Vorurteil anhängt, ungebildet und prollig zu klingen. Damit ist der Berliner Dialekt natürlich nicht allein. Aber selbst die, die berlinern, bedienen sich dabei keines Dialekts im Sinne der sprachwissenschaftlichen Definition. Denn Berlinerisch (in der Wissenschaft heißt es übrigens Berlinisch) ist ein selten anzutreffender „Metrolekt“ - "Urbanolekt" - "Regiolekt" - "Jargon". Dieser Begriff bezeichnet eine Stadtsprache, die durch eine Mischung von Dialekten und Sprachen unterschiedlicher Herkunft entstanden ist. Berlinerisch ist also Mitteldeutsch, Niederdeutsch, Niederländisch, Jiddisch, Französisch, Polnisch und noch einiges mehr. In diesem Sprachmix setzen sich bestimmte Sprachen und Dialekte stärker durch als andere. Das Umland strahlte seit jeher auf Berlin aus. Und umgekehrt strahlte Berlin auf das Umfeld aus, weswegen heute mittlerweile auch in vielen, ungefähr von 5 Millionen Menschen in umliegenden Gegenden berlinert wird. Linguistische Klassifikation: Indoeuropäisch Germanisch Westgermanisch Hochdeutsch Mitteldeutsch Ostmitteldeutsch Berlinerisch
Berlin(er)isch
"In Berlin „lebt … ein so verwegener Menschenschlag beisammen, daß man mit der Delikatesse nicht weit reicht, sondern daß man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muß, um sich über Wasser zu halten.“ – Johann Wolfgang von Goethe im Gespräch mit Eckermann, 4.12.1823 Was genau versteht man unter Berliner Schnauze? Mal etwas genauer hingeschaut: Berliner Schnauze: Berliner Dialekt, der gar keiner ist. Zwar liegt Berlin im mitteldeutschen Dialektgebiet, aber gesprochen wird hier trotzdem kein „Dialekt“. Zudem vermeiden viele Sprechenden den „Dialekt“, da diesem das Vorurteil anhängt, ungebildet und prollig zu klingen. Damit ist der Berliner Dialekt natürlich nicht allein. Aber selbst die, die berlinern, bedienen sich dabei keines Dialekts im Sinne der sprachwissenschaftlichen Definition. Denn Berlinerisch (in der Wissenschaft heißt es übrigens Berlinisch) ist ein selten anzutreffender „Metrolekt“ - "Urbanolekt" - "Regiolekt" - "Jargon". Dieser Begriff bezeichnet eine Stadtsprache, die durch eine Mischung von Dialekten und Sprachen unterschiedlicher Herkunft entstanden ist. Berlinerisch ist also Mitteldeutsch, Niederdeutsch, Niederländisch, Jiddisch, Französisch, Polnisch und noch einiges mehr. In diesem Sprachmix setzen sich bestimmte Sprachen und Dialekte stärker durch als andere. Das Umland strahlte seit jeher auf Berlin aus. Und umgekehrt strahlte Berlin auf das Umfeld aus, weswegen heute mittlerweile auch in vielen, ungefähr von 5 Millionen Menschen in umliegenden Gegenden berlinert wird. Linguistische Klassifikation: Indoeuropäisch Germanisch Westgermanisch Hochdeutsch Mitteldeutsch Ostmitteldeutsch Berlinerisch
Dialekt? Metrolekt - Urbanolekt - Regiolekt - Jargon Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Die berühmt-berüchtigte Berliner Schnauze ("Schnauze mit Herz").